Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Frakturheilung unter Ischämiebedingungen
Leitung: Prof. Dr. Tim Pohlemann

Frakturheilung unter Ischämiebedingungen

Die Knochenheilung ist ein komplexer biologischer Prozess, an dem multiple Zellarten und Faktoren beteiligt sind. Als gesichert gilt, dass eine gestörte Vaskularisation – also die Blutversorgung - die Frakturheilung negativ beeinflusst. In diesem Zusammenhang ist der demographische Wandel von besonderem Interesse, da mit steigendem Anteil an älteren und multimorbiden Patienten auch Durchblutungsstörungen wie z.B. die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen häufiger vorkommen. Hierdurch kommt es bei diesem vulnerablen Patientenklientel leider oftmals zu schweren klinischen Verläufen, die mit langer Hospitalisierung und langfristig oftmals mit Funktionsverlust und eingeschränkter Lebensqualität einhergehen.

 

Zur Untersuchung des Einflusses von Durchblutungsstörungen bzw. Minderperfusion (Ischämie) auf die Frakturheilung wurde durch unsere Arbeitsgruppe ein standardisiertes Ischämiemodell etabliert, um die Wirkung unterschiedlicher Durchblutungssituationen auf die Knochenheilung zu untersuchen. Im Zuge dessen konnte nachgewiesen werden, dass die Ischämie die Knochenheilung negativ beeinflusst und durch Cilostazol und EPO beeinflusst werden kann (Abb. 1 und 2).

 

In aktuellen experimentellen Studien wird durch unsere Arbeitsgruppe der Einfluss verschiedener externer Faktoren wie Medikamente, die häufig bei Vorliegen einer generalisierten Durchblutungsstörung eingesetzt werden und andere lokal angiogen wirksame Faktoren, auf die normale und die gestörte Frakturheilung (Pseudarthrose) untersucht. Ziel unserer Studien ist, die Frakturheilung bei älteren Patienten mit schweren Begleiterkrankungen zu verbessern.