Universitätsklinikum des Saarlandes und Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes
Postoperativ
Leitung: PD Dr. med. Gloria Färber

Der postoperative Verlauf

Nach der Operation werden Sie noch in Narkose auf die Intensivstation CH01, direkt gegenüber dem Operationstrakt, gebracht. Wie der Name Intensivstation bereits sagt, findet dort eine engmaschige Überwachung Ihrer gesamten Körperfunktionen statt. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht dabei, dass Sie sich ein bis zwei Tage schmerzfrei und intensiv betreut von den Strapazen der Operation erholen. In dieser Zeit ist immer eine erfahrene Pflegekraft an Ihrem Bett, die sich um Sie kümmert, sie pflegt und auf Ihre Bedürfnisse achtet. Der für die Intensivstation zuständige Arzt kontrolliert regelmäßig Ihre Blutwerte und Organfunktionen, bis Ihr Körper in die Lage versetzt ist, selbstständig und stabil zu reagieren.

Nach Stabilisation ihrer Körperfunktionen werden Sie auf unsere Wachstation CH-03 verlegt.

Auf der Wachstation angekommen werden sie zuerst an technische Geräte wie Monitor und Infusionspumpen angeschlossen um Ihren Kreislauf zu überwachen und Ihnen notwendige Medikamente zu verabreichen.
Neben der Kontrolle von Blutdruck, Herzfrequenz, oder Blutwerten wie z.B. Elektrolyte oder Blutzucker erfolgt auch eine Kontrolle Ihrer Flüssigkeitsbilanz.
Hierzu wird genau dokumentiert wie viel Sie trinken bzw. wie viel Infusionen Sie bekommen und wie viel Sie wieder ausscheiden.
Auch anhand des Körpergewichts können wir kontrollieren ob sie das überschüssige Wasser das sie, durch die Operation bedingt, in Armen und Beinen eingelagert haben wieder loswerden. Deshalb werden sie bei uns auch jeden morgen gewogen.
Damit sind wir auch schon bei unserem wichtigsten Ziel, der schnellstmöglichen Mobilisation. Wir möchten dadurch eventuelle Begleiterkrankungen wie Trombosen (Verschluss von Gefäßen), Kontrakturen (Versteifungen), Dekubiti (Wundliegen der Haut) oder eine Pneumonie (Lungenentzündung) vermeiden.
Zur zusätzlichen Pneumonieprophylaxe werden wir mit Ihnen mehrmals am Tag eine intensive Lungentherapie mit Inhalationen und einer Vibraxmassage durchfiihern, damit Sie Sekret leichter abhusten können.
Bleiben Ihre Kreislaufparameter stabil, werden am 2.Tag nach der Operation liegende Zugänge wie Blasenkatheter, Drainagen und venöse Zugänge nach ärztlicher Anordnung von unserem Pflegepersonal entfernt und der Verlegung zurück auf die Normalstation steht nichts mehr im Wege.

Am 2. oder 3. Tag nach der Operation sind Sie meist wieder auf der Normalpflegestation. Zu diesem Zeitpunkt können Sie selbständig aufstehen und gehen. Wenn alle Schläuche und Kabel entfernt sind, dürfen Sie Ihren eigenen Schlafanzug bzw. Ihr Nachthemd wieder anziehen. Ihre Füße werden in den ersten Tagen nach der Operation etwas angeschwollen sein. Bringen Sie deshalb keine neuen Hausschuhe mit, sondern gut eingelaufene Schuhe, um Druckstellen zu vermeiden. Wir empfehlen Frauen, einen bereits getragenen bequemen Büstenhalter mitzubringen.

Wir hoffen, dass Sie sich innerhalb von 1 bis 2 Wochen wieder soweit körperlich erholt haben, dass Sie sich allein versorgen können. Je nach Bedarf und Wunsch bestehen dann verschiedene Möglichkeiten der Weiterbetreuung. Es besteht die Möglichkeit während Ihres Krankenhausaufenthaltes mit der Unterstützung des Sozialdienstes eine Anschlussheilbehandlung (AHB) zu beantragen. Sie können nach Hause entlassen und dann von uns weiter ambulant weiter betreut werden. Benötigen Sie aufgrund spezieller Pflegeprobleme nach Ihrer Entlassung noch Hilfe besteht die Möglichkeit einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen. Alternativ besteht auch die Option, Sie direkt in eine Rehabilitationsklinik zu verlegen.

Bestimmte medizinische Gründe wie z.B. Rhythmusstörungen können Ihre Ärzte dazu veranlassen, eine Weiterbehandlung in einer anderen Klinik zu empfehlen.

Am Tag Ihrer Entlassung erhalten Sie einen Brief für Ihren Hausarzt, der alle wichtigen Informationen für Ihre Weiterbehandlung enthält.