Saarland University Faculty of Medicine
Diabetisches Fußsyndrom
Prof. Dr. Peter Lipp

Diabetisches Fußsyndrom:

 

Unter einem diabetischen Fuß versteht man funktionelle sowie strukturelle Veränderungen und Infektionen im Bereich der Füße. Der diabetische Fuß gilt als Manifestation der diabetischen Neuropathie. 1

 

Für gewöhnlich tritt diese Folgeerkrankung erst nach einigen Jahren auf, da sie auf der Schädigung von Blutgefäßen und Nerven durch diabetische Neuropathie im Fuß basiert.

 

Dies ruft eine erhöhte Empfindlichkeitsstörung sowie eine Durchblutungsstörung hervor. Hieraus resultiert eine Schwächung des Immunsystems und ein erhöhtes Infektionsrisiko. 2

 

 

Abb. 2: Ursachen und Folgen beim Krankheitsbild diabetisches Fußsyndrom

 

Das Hauptrisiko geht von einem neuropathischen Ulcus (Geschwür) aus. Die meist an den Fußballen und Fersen auftretenden neuropathischen Ulzera sind schmerzlos, aber können Ausgangspunkt für eine lebensgefährliche Phlegmone sein.

 

Selbst kleinste Wunden, Druckstellen oder beispielsweise eine Fußpilzinfektion können sich zu einer großflächigen und ernstzunehmenden Wunde entwickeln, die häufig erst spät oder gar nicht entdeckt wird.

 

Abb. 3: Bildliche Darstellung der Entwicklung zum diabetischen Fuß

 

Ähnliches Foto

 

Abb. 4: Tiefgehendes Ulcus am Zeh

 

Werden diese Wunden zu spät entdeckt und können durch Antibiotika nicht mehr behandelt werden, ist häufig die Amputationen einzelner Teile des Fußes, des ganzen Fußes oder eines Unterschenkels die einzige Option. 4

 

Bildergebnis für diabetischer fuß"

 

Abb. 5: Füße nach einer Amputation auf Grund des diabetischen Fußsyndroms