Saarland University Faculty of Medicine
Epidemiologie
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Stefan Wagenpfeil

  • Epidemiologie
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    Während die Medizinische Biometrie die Fragen, ob gewisse Behandlungsmethoden wirksam sind oder nicht, oder ob gewisse diagnostische Verfahren effektiv sind oder nicht, untersucht, zielt die klinische Epidemiologie mehr auf die Risikoforschung, z.B. auf die Frage, ob vermeidbare Nebenwirkungen auftreten oder nicht.

    Auch geht es darum festzustellen, ob eine Therapie, die sich innerhalb einer klinischen Studie als wirksam erweist, auch dann noch wirksam bleibt, falls ein Patient gleichzeitig an mehreren Krankheiten leidet und dementsprechend mit verschiedenen Therapien gleichzeitig behandelt werden muß.

    Außerdem bewegt sich die Epidemiologie über die Grenzen der klinischen Medizin hinaus und erforscht die Entstehung, Früherkennung und Prävention von Krankheiten (z.B. Krebs, Herz-Kreislaufkrankheiten und Allergien) und bewertet Umweltrisiken und Präventionsmaßnahmen. Seit der Ausbreitung von AIDS in den achtziger Jahren ist die Lehre von der Ausbreitung ansteckender Krankheiten (von Epidemien) auch wieder ein höchst akuter Forschungszweig der Epidemiologie geworden.

    Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Instituts ist die Pharmako-Epidemiologie. Sie befaßt sich mit Methoden zur Abschätzung unerwünschter Arzneimittelwirkungen. Wie man heute bei jeder Arzneimittelwerbung erfährt, gibt es praktisch kein wirksames Medikament ohne Risiken und ohne Nebenwirkungen. Es geht in der Pharmako-Epidemiologie also nicht nur darum festzustellen, ob Risiken bestehen, sondern vielmehr darum festzustellen, ob sie in einem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen der Therapie stehen.

    Um in diesen Bereichen neue Erkenntnisse zu gewinnen, werden ebenfalls Studien durchgeführt und die dort gewonnen Daten mit biometrischen Methoden ausgewertet.

    Epidemiologische Methoden