Aktuelle Forschungsprojekte
Im Folgenden finden Sie einen Auszug aus unseren aktuellen Forschungsprojekten und laufenden Studien.
Analyse strafrechtlicher Verläufe von straffällig gewordenen Menschen
Weitere Publikation zur Anwendbarkeit des Childhood Trauma Questionnaires in Stichproben straffälliger Menschen
Ziele der forensischen Psychiatrie und Psychologie sind u.a. die Erarbeitung von Erklärungsmodellen bzgl. der Genese und Aufrechterhaltung kriminellen Verhaltens sowie die deliktpräventive Behandlung straffällig gewordener Menschen. Zur Identifikation potenzieller therapeutischer Ansatzpunkte und Wirkfaktoren müssen empirische Daten erhoben und ausgewertet werden, um wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse in der Genese und Aufrechterhaltung sowie der Prädiktion und Prävention kriminellen Verhaltens und entsprechend in therapeutischen Maßnahmen zur Risikoreduktion und Rückfallprävention berücksichtigen zu können. Bei der Analyse der strafrechtlichen Verläufe von an unseren Fachstellen in Homburg und Mainz begutachteten Straftätern verfolgen wir das Ziel, relevante Einflussfaktoren im Hinblick auf ein zukünftiges Kriminalitätsrisiko zu evaluieren, um daraus Schlussfolgerungen bzgl. der Genese und Aufrechterhaltung sowie der Prädiktion und Prävention kriminellen Verhaltens zu ziehen und diese Erkenntnisse für die (Weiter-)Entwicklung von Strategien der Risikoprognose und die Gestaltung effektiver Therapiemaßnahmen zur Prävention zukünftiger krimineller Verhaltensweisen zu berücksichtigen und somit zur Sicherheit der Gesellschaft beizutragen.
Es findet derzeit eine retrospektive Datensammlung und Auswertung statt. Wir werden Sie stets über die gewonnenen Erkenntnisse informieren.
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Erste Publikation: The maltreatment-aggression link in prosecuted males: What about Psychopathy?
Wir freuen uns, die erste Publikation aus den oben genannten Projektdaten bekanntgeben zu können. Die Studie wurde im Rahmen einer Masterarbeit initiiert und kürzlich erfolgreich in einem Special Issue zum Thema "Psychosocial burden in individuals at risk of criminal behavior" in der Zeitschrift "International Journal of Environmental Research and Public Health" veröffentlicht: https://doi.org/10.3390/ijerph19159584 |
Weitere Publikation: The suitability of the childhood trauma questionnaire in criminal offender samples
Wir freuen uns, die zweite Publikation aus den oben genannten Projektdaten bekanntgeben zu können. Die Studie wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit initiiert und kürzlich erfolgreich in einem Special Issue zum Thema "Psychosocial burden in individuals at risk of criminal behavior" in der Zeitschrift "International Journal of Environmental Research and Public Health" veröffentlicht: |
Befragung zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Klienten*innen forensischer Nachsorgeambulanzen
Studienergebnisse publiziert in "Fortschritte der Neurologie - Psychiatrie"
Die Coronavirus-Pandemie (SARS-CoV-2) stellt für die Gesellschaft eine Herausforderung dar, die bei manchen Menschen mit psychischen Belastungen einhergeht. Ein besonderes Risiko besteht dabei für Menschen in forensischen Settings, insbesondere für diejenigen, die kurz vor oder während der Pandemie aus der Haft oder Unterbringung entlassen wurden. Wenngleich theoriegeleitete Annahmen zu den Effekten der SARS-CoV-2-Pandemie auf das Erleben dieser Menschen zu Behandlungsempfehlungen im Sinne eines adäquaten Risikomanagements geführt haben, mangelt es bisher an empirischen Befunden, die diese Annahmen und Empfehlungen unterstützen. Der vorliegende Beitrag behandelt deshalb die Wahrnehmung von Klienten forensischer Nachsorgeambulanzen bezüglich SARS-CoV-2-assoziierter Einschränkungen in verschiedenen Bereichen und Veränderungen bzgl. therapie- und deliktassoziierter Einstellungen, des psychischen Wohlbefindens und des Ressourcenbewusstseins im Verlauf der aktuellen Pandemie. Insgesamt beschrieben die meisten Befragten eine Zufriedenheit mit der Therapie trotz SARS-CoV-2-bedingter Einschränkungen. Es zeigte sich eine gewisse Stabilität des psychischen Wohlbefindens, wobei eine höhere SARS-CoV-2-assoziierte Belastung mit einem geringeren psychischen Wohlbefinden einherging. Zudem kam es im Verlauf zu einer Abnahme eines anfänglich beschriebenen Ressourcenbewusstseins, welche im Rahmen deliktrelevanter Risikoeinschätzungen von besonderer Relevanz ist. Implikationen für die Gestaltung der psychiatrisch/psychotherapeutischen (deliktpräventiven) Nachsorge, die einerseits den Klient*innen eine bestmögliche, personen- und situationsadäquate Behandlung bietet und damit andererseits zum Schutz der Gesellschaft vor möglicher erneuter Delinquenz beiträgt, werden diskutiert. |
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[The coronavirus pandemic (SARS-CoV-2) affects some people’s psychological well-being and has become a challenge for our society. People in forensic settings are at specific risk, especially those who have been released from prison or forensic clinics just before or during the pandemic. Although there are theoretical assumptions about these peoples’ experience of the pandemic and recommendations for treatment and risk management, supporting empirical findings are yet missing. The present study investigated forensic outpatients’ experience of restrictions in various fields of their everyday life due to SARS-CoV-2-related measures and changes in their attitudes toward treatment and offending, psychological well-being, and resource awareness over the course of the current pandemic. Most patients were satisfied with treatment despite SARS-CoV-2-related limitations. There was a certain stability in psychological well-being, although increased SARS-CoV-2-related stress was associated with increased general psychological burden. Over the course of the pandemic, resource awareness declined, which is of specific importance regarding offense-oriented risk assessment and treatment. Implications are discussed for treatment that offers optimum support based on personal and situational factors and contributes to a lower risk of future delinquency and, thus, the protection of our society.] | |
Den vollständigen Artikel finden Sie unter folgendem Link:https://doi.org/10.1055/a-1882-6670 | |
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ESCAlate
Unsere ESCAlate-Studie stellt ein Teilprojekt von ESCAlife (Evidence-based, Stepped Care of ADHD along the life-span) dar, einem bundesweiten Forschungsprojekt im Rahmen des Forschungsnetzes zu psychischen Erkrankungen, finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel ist die Optimierung einer individualisierten Behandlungsstrategie für Patient*innen mit ADHS. Das Teilprojekt ESCAlate konzentriert sich auf die Behandlung der ADHS bei jungen Erwachsenen.
ACHTUNG: Eine Studienteilnahme in ESCAlate ist leider nicht mehr möglich.
Derzeit werden die erhobenen Daten ausgewertet. Bald werden wir Sie über die gewonnenen Erkenntnisse informieren können.
Weitere Informationen ESCAlife finden Siehier. | |
gefördert vom: ![]() |
Institut für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie
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Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Retz Direktor des Instituts für Gerichtliche Psychologie und Psychiatrie Sekretariat Tel.: 06841/16-26350 Fax: 06841/16-26335 Universitätsklinikum des Saarlandes, Geb. 90.3, 66421 Homburg/Saar |
Nicole Finkler / Iris Schmitt Tel.: 06841/16-26350 oder -26353 Prof. Dr. Petra Retz-Junginger Tel.: 06841/16-26354 Susanne Bender Tel.: 06841-1626331 |