Ethiknachmittag
Am Dienstag, 20. Juni 2023, findet im Hörsaal der Medizinischen Biochemie und Molekularbiologie (Geb. 45) von 14 bis 17 Uhr ein Ethiknachmittag der Paul Fritsche-Stiftung – Wissenschaftliches Forum statt. Im Mittelpunkt stehen „Ethische Anforderungen an eine humane Medizin am UKS und an der Medizinischen Fakultät: Drogen im Spannungsfeld von Therapie und Sucht“. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen.
Psychoaktive Drogen waren in der breiten Öffentlichkeit lange verpönt. Der Handel und die Abgabe von Rauschmitteln sind in Deutschland und sehr vielen Ländern weltweit strafbar. Das hat allerdings den Missbrauch dieser Substanzen und auch eine weitere Erforschung einer möglichen medizinischen Anwendung nicht unterbunden. In Deutschland gibt es zurzeit eine kontroverse Diskussion über die Freigabe von Cannabis zu Genusszwecken. Ärztekammern warnen vor einer Freigabe an Jugendliche und weisen auf mögliche Langzeitfolgen hin. In der Presse liest man immer wieder über den zunehmenden Drogenkonsum und eine zunehmende Zahl von Drogentoten in Deutschland. Abwasseruntersuchungen zufolge belegt Saarbrücken die vordersten Plätze in Deutschland beim Konsum von Amphetaminen, Kokain und Ecstasy. Auf der anderen Seite werden Opioide bei der Schmerzbehandlung u.a. bei Krebsbehandlungen, bei chronischen Schmerzen und in der Palliativmedizin eingesetzt. Zudem werden zurzeit Psychodelika zur Behandlung von Ängsten und Zwangsstörungen, Autismus, Schizophrenie, Alkohol- Nikotin- und Drogensucht erforscht. Der Ethiknachmittag beschäftigt sich mit ethischen Herausforderungen, mit Gefahren und Chancen von Drogen in der Therapie und bei Sucht.
Es sprechen unter anderem:
- Prof. Dr. Niels Eckstein, Direktor des Institute for Applied Healthcare Sciences, Drug Regulatory Affairs/Pharmacology, von der Hochschule Kaiserslautern Campus Pirmasens, zum Thema „Drogen in der Medizin: Spannungsfeld zwischen dem Einsatz in der Therapie und der Sucht“;
- Prof. Dr. Thomas Volk, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des UKS: „Opioide in der stationären Akutversorgung“;
- Dr. Patric Bialas, Oberarzt und Bereichsleitung Schmerzmedizin der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des UKS: „Die Opioidversorgung in der Breite“;
- Prof. Dr. Volker Köllner, Direktor des Rehazentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, Teltow, und Universitätsmedizin Berlin Charité, Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation: „Medikamentöse Selbstoptimierung - Chance oder Irrweg?".
Ab ca. 16.30 Uhr sind alle Teilnehmenden zu einer abschließenden Diskussion eingeladen.
Kontakt zum Veranstalter:
Paul-Fritsche-Stiftung Wissenschaftliches Forum
Prof. Dr. Mathias Montenarh, Vorsitzender
c/o Dekanat der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes
Tel. 0 68 41 / 16 - 2 60 02
E-Mail: Mathias.Montenarh @uks.eu